21.04.2025 / Lesedauer: ca. 3-4 Minuten
Ein Papst „mitten in der Welt“
Am heutigen Ostermontag trauert der Familienbund der Katholiken um Papst Franziskus.
Das Wohl der Familien stand im Zentrum des Pontifikats von Papst Franziskus. Auf die Familiensynoden der Jahre 2014 und 2015 folgte 2016 sein wegweisendes nachsynodales Schreiben „Amoris Laetitia“, das mit den Worten beginnt, dass „die Freude der Liebe, die in den Familien gelebt wird, … auch die Freude der Kirche“ ist. Mit Liebe blickte Franziskus auf alle Familien, insbesondere auch auf diejenigen, „die unter verletzter und verlorener Liebe leiden“. Es war für ihn wichtig, die Ideale von Ehe und Familie zu stärken und gleichzeitig differenziert auf die Vielfalt des Familienlebens zu schauen und all das wertzuschätzen, was in den Familien gut ist. Auf der Grundlage klarer Überzeugungen und Prinzipien ging es Franziskus nie um die starre Anwendung von Regeln, sondern stets um das Wohl der einzelnen Familie, um deren Unterstützung, Begleitung und Integration in die Gemeinschaft. Diesem Ansatz fühlt sich auch der Familienbund in seinem familienpolitischen Engagement verpflichtet.
Zum Tod von Papst Franziskus äußert der Präsident des Familienbundes der Katholiken, Ulrich Hoffmann:
„Papst Franziskus hat frischen Wind in die Kirche und besonders auch in die römische Kurie gebracht. Die Synodalität war ihm ein besonderes Anliegen, vielleicht sogar so etwas wie die Grundmelodie seines Pontifikats. Das Abschlussdokument der Weltsynode 2024 hat er sich zu eigen gemacht und damit diese dem Stil und der personellen Besetzung nach neue Form einer katholischen Synode ausdrücklich gutgeheißen. Er ist als Papst Seelsorger geblieben und war den Menschen nahe. Besonders den Menschen, die unter die Räder der Weltwirtschaftspolitik und des Klimawandels geraten sind, die vor den an vielen Orten neu aufflammenden kriegerischen Konflikten fliehen müssen und die als Flüchtlinge keinen anderen Ausweg sehen, als ihre Heimat zu verlassen, galt seine zärtliche Liebe und Zuwendung. In seiner Sozialverkündigung hat Papst Franziskus immer wieder ein gerechteres und die Weltressourcen schonendes Wirtschaftssystem angemahnt. Soziale, ökologische und ökonomische Themen hat er etwa in seiner Enzyklika „Laudato Si“ zusammen gesehen und im Blick auf die Ausbeutung ganzer Länder, Bevölkerungsgruppen und ökologischer Ressourcen das kraftvolle Wort geprägt: „Diese Wirtschaft tötet“.
Die menschlichen Beziehungen in den Familien lagen ihm in besonderer Weise am Herzen. So wie Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Amoris Laetitia“ über das Leben in Ehe, Partnerschaft und Familie schreibt – fast schon im Stile eines Ehe-, Familien- und Lebensberaters – hat man die Lehrverkündigung zu Ehe und Familie davor noch nie gehört. Die Sehnsucht der Menschen nach Segen in ihrem Leben und in ihren Beziehungen hat Franziskus gespürt und gesehen. Er hat Türen geöffnet und die Menschen in einer erfrischend lebensnahen und zugleich wertschätzenden Weise bestärkt, Beziehungen glücklich und verlässlich unter dem Segen Gottes zu gestalten.
Der Papst „vom Ende der Welt“ wurde zu einem Papst „mitten in der Welt“ – ein Geschenk Gottes an unsere Zeit. Die Kirche wird gut daran tun, auf den Impulsen, die ihr Papst Franziskus gegeben hat und gibt, weiterzubauen an einer Kirche, die der Welt Hoffnung und Zuversicht gibt.“
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