Laut einem Bericht der „Welt“ (Montag) fordern Unionsabgeordnete aus der „Jungen Gruppe“ der Bundestagsfraktion höhere Rentenbeiträge für Kinderlose. Außerdem wollten sie das gesetzliche Renteneintrittsalter abschaffen. „Kinderlose zahlen einen Beitragszuschlag in Höhe von 1 Prozent“, zitiert die Zeitung aus einem Papier der Gruppe. Eltern mit einem Kind müssten demnach einen Beitragszuschlag in Höhe von 0,5 Prozent zahlen, Paare mit zwei Kindern den normalen Beitragssatz. „Ab drei Kindern erhält jeder Elternteil einen Abschlag von 0,5 Prozent pro Kind, maximal 1 Prozent für beide Elternteile“, heiße es weiter. „Wir müssen die Debatte darüber führen, dass kinderreiche Familien bereits einen erheblichen Beitrag zum umlagefinanzierten Rentensystem leisten. Das tun Kinderlose eben nicht“, sagte Mark Hauptmann (CDU), Vorsitzender der „Jungen Gruppe“, der Zeitung. Das Bundesverfassungsgericht mahne schon lange, die Zahl der Kinder aus Gründen der Gerechtigkeit auch bei der Rentenversicherung zu berücksichtigen. Bei der Pflegeversicherung werde dies schon seit 2005 getan. Dass es der Rentenkommission nach zwei Jahren Beratung nicht gelungen sei, einen Vorschlag zum Renteneintrittsalter vorzulegen, sei enttäuschend, ergänzte der 35-jährige CDU-Abgeordnete aus Thüringen: „Wir können nicht einfach ignorieren, dass die Menschen immer länger leben und damit auch immer länger Renten beziehen.“ Das Papier sehe daher vor, dass ab 2030 unabhängig vom Lebensalter nur diejenigen ohne Abschläge in Rente gehen könnten, die 47 Jahre gearbeitet haben. Dieses Modell solle dynamisiert werden: „Das heißt, wenn die Lebenserwartung in Deutschland um ein Jahr steigt, erhöht sich die Beitragszeit um neun Monate.“ (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)