Kirchliche und andere Verbände haben die geplanten Anpassungen beim Elterngeld als unzureichend kritisiert. "Es handelt sich um eine kleine Reform mit einzelnen positiven Aspekten, aber nicht um einen großen Wurf", bilanzierte etwa der Familienbund der Katholiken anlässlich einer Anhörung im Familienausschuss des Bundestags am Montag.
Nach dem Gesetzentwurf der Bundesregierung sollen Eltern die staatliche Leistung flexibler in Anspruch nehmen können. Zudem ist ein zusätzlicher sogenannter Frühchenmonat vorgesehen für Eltern, deren Kinder sechs Wochen und mehr vor dem Geburtstermin geboren werden. Elterngeld bekommen Mütter und Väter, wenn sie nach der Geburt des Kindes nicht oder vorerst weniger arbeiten.
Der Familienbund der Katholiken fordert, den Mindestbetrag des Elterngeldes von derzeit 300 Euro monatlich auf 450 Euro anzuheben. Zudem solle diese Untergrenze künftig orientiert am sogenannten sächlichen Existenzminimum für Kinder automatisch angepasst werden. Seit Einführung des Elterngelds im Jahr 2007 gab es bislang keine Änderung. Zudem verlangt der Familienbund unter anderem eine weitergehende Förderung von Eltern frühgeborener Kinder.
Auch die evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie sprach sich für eine Ausweitung der Leistung in diesem Bereich sowie einen höheren Mindestbetrag aus. Zugleich kritisierte der Verband, dass Elterngeld weiterhin auf Hartz IV angerechnet werde. Der Deutsche Gewerkschaftsbund und das Zukunftsforum Familie wandten sich ebenfalls gegen diese Anrechnung. (KNA)