Die Diakonie fordert eine bessere Altersabsicherung für pflegende Angehörige. "Care-Arbeit darf nicht zu Altersarmut führen", sagte das Vorstandsmitglied des evangelischen Wohlfahrtsverbandes, Maria Loheide, am Sonntag in Berlin anlässlich des sogenannten Equal Care Day am Montag. In Deutschland würden fast zwei Drittel aller pflegebedürftigen Menschen von Angehörigen zu Hause gepflegt - überwiegend von Frauen. Viele reduzierten dafür ihren Job oder gäben ihn zeitweise ganz auf. Damit verzichteten sie nicht nur auf Einkommen, sondern auch auf einen Teil ihrer künftigen Rente, erklärte Loheide.
Die Diakonie setze sich seit Langem dafür ein, Pflegezeiten stärker für die Rentenansprüche zu berücksichtigen - auch dann, wenn Menschen ihre Arbeitszeit nur wenig reduzieren. "Außerdem muss die berufliche Freistellung zur Pflege Angehöriger unbedingt erleichtert werden", forderte Loheide. Dafür sei eine Lohnersatzleistung für bis zu drei Jahre nötig - ähnlich dem Elterngeld. Menschen, die Pflege und Fürsorge für andere übernähmen, leisteten einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft. "Sie verdienen nicht nur höchste Wertschätzung, sondern auch eine gute finanzielle Absicherung."
Der 2016 ins Leben gerufene Equal Care Day soll auf mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Pflegearbeit aufmerksam machen. 80 Prozent der Fürsorgearbeit wird Schätzungen zufolge von Frauen geleistet. Der Aktionstag findet in Schaltjahren am 29. Februar statt, sonst wie in diesem Jahr am 1. März. (KNA, 1.3.2021)