Familienbund kritisiert Beschränkungen bei Familienpflegezeit
Der Familienbund der Katholiken hat die im Deutschen Bundestag beschlossene Beschränkung des Rechtsanspruches auf die zweijährige Familienpflegezeit auf Beschäftigte bei Betrieben mit 25 und mehr Mitarbeitern scharf kritisiert. „Das ist eine bittere Pille für viele pflegende Angehörige. Mehr als ein Viertel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind jetzt vom Rechtsanspruch auf die Familienpflegezeit ausgeschlossen. Sie werden mit den Pflegeanforderungen alleine gelassen und sind weiter auf den guten Willen ihres Arbeitgebers angewiesen, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren müssen, um ihre Angehörigen zuhause zu pflegen“, sagte heute Stefan Becker, Präsident des Familienbundes der Katholiken.
„Die Organisation einer menschenwürdigen Pflege ist eine unserer größten gesellschaftlichen Herausforderungen in der Zukunft. Ohne Familien ist das nicht zu leisten, sie sind der größte Pflegedienst der Nation. Doch das scheint in der Politik noch nicht angekommen zu sein“, sagte Stefan Becker. „Das Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf bringt zwar vielen Pflegenden Verbesserungen gegenüber der bisherigen Rechtlage. Wir vermissen aber den großen Entwurf, der Sorgearbeit am Anfang und am Ende des Lebens umfasst und eine ähnliche materielle Absicherung und Förderung vorsieht.“
V.i.S.d.P. Claudia Hagen