Zum Internationalen Tag der Familie ruft der Familienbund der Katholiken zur Stärkung der Stellung der Familie in der Gesellschaft auf. Eine familienorientierte Politik muss aber auch so gestaltet sein, dass Familien gut leben können.
Berlin, 13. Mai 2022 – „Dieser Tag ist ein wichtiges Zeichen der UN, dass Familien nicht aus dem Blick geraten dürfen und vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten politische Unterstützung erfahren müssen“ sagte Ulrich Hoffmann, Präsident des Familienbundes der Katholiken heute in Berlin. Familien sind das Fundament und die Zukunft gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens und leisten einen großen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Sie sind für das Heute und das Morgen unserer Gesellschaft wichtig, aber auf alle Haushalte, vor allem auf die von Geringverdienenden, Alleinerziehenden und Mehrkindfamilien kommen erhebliche Belastungen in Form von hohen Energiepreisen und Preissteigerungen bei vielen weiteren Produkten zu, hier sind nachhaltige Lösungen gefragt“ forderte Hoffmann weiter. Die Inflation und der Ukraine Krieg haben die ökonomische Situation für viele Familien verschlechtert. Der Familienbund begrüßt grundsätzlich die von der Regierung beschlossenen Entlastungsmaßnahmen wie den Sofortzuschlag und den Einmalbonus beim Kindergeld. Diese sollen Erleichterung bringen, sind aber nach Auffassung des Familienbundes in der gegenwärtigen Lage zu niedrig, zu kurzfristig gedacht und müssen nachgebessert werden. Der Sofortzuschlag in Höhe von 20 Euro fällt vollständig der aktuellen Inflation zum Opfer. Eine schlüssige Berechnung auf Grundlage des aktuellen Kinderexistenzminimums und der derzeitigen Inflationsrate ergibt mindestens eine Höhe von 50 €, damit die Leistung Kinder im niedrigen Einkommensbereich auch wirklich absichert. Die eigentliche Lösung wäre aber eine möglichst schnelle Neuberechnung der Kinderregelsätze unter Berücksichtigung der seit Jahren von den Sozial- und Familienverbänden vorgebrachten Kritik an der Berechnung. Nur so kann angesichts der andauernden Krise nachhaltig den wirtschaftlichen Herausforderungen im Lebensalltag von Familien begegnet werden. Hoffmann betont „Mit diesem Geld soll wirklich etwas erreicht, vielfältige Teilhabe ermöglicht und nicht nur der Status quo erhalten werden. Es geht um eine aktive Möglichkeit der Armutsprävention.“ Für den Familienbund der Katholiken ist der Sofortzuschlag nur ein kleiner Baustein. Er fordert, die Reform und Erhöhung des Kindergeldes nicht auf das Ende der Diskussion um die Kindergrundsicherung zu verschieben, sondern sofort und pragmatisch in Zwischenschritten anzugehen. Hierfür hat der Familienbund ein eigenes Modell zur Kindergeldreform entwickelt. Dieses legt das Kindergeld und den Kinderzuschlag zusammen und ermöglicht durch die transparente Trennung von Familienförderung und Kinderfreibeträgen eine zielgenaue Förderung einkommensschwächerer Familien. Zudem müssen die Steuern und Abgaben für Familien gerecht sein. Insbesondere ist in der auf den Familienleistungen beruhenden Sozialversicherung eine Beitragsreduzierung für Familien erforderlich. „Hier kann ein positives Zeichen für wirkliche Unterstützung gesetzt und damit auch Wertschätzung den Familien gegenüber gezeigt werden. Denn ohne Familien ist kein Staat zu machen“ ergänzt Hoffmann.
Stellungnahme des Familienbundes der Katholiken zum Sofortzuschlag für Kinder