Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) bemängelt zu wenig Einsatz des Staates gegen Lohnunterschiede bei Frauen und Männern. Es brauche eine klischeefreie Berufsorientierung an Schulen, flexible Arbeitszeiten und bessere Ganztagsbetreuung von Kindern, teilte die Vereinigung am Dienstag in Berlin mit.
Der Equal Pay Day am Mittwoch weist auf die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen hin. Nach aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamts verdienen Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer; 2018 betrug der Unterschied noch 20 Prozent.
Grünen-Chefin Ricarda Lang fordert eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie bessere Arbeitsbedingungen in Kitas. "Zudem wollen wir das Ehegattensplitting aufheben, als ersten Schritt werden wir die Steuerklassen drei und fünf abschaffen."
Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Leni Breymaier, sieht Verbesserungspotential durch eine faire Verteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit. Außerdem brauche es mehr Frauen in Führungspositionen.
Die frauen- und familienpolitische Sprecherin der Union, Silvia Breher, fordert die Bundesregierung auf, angekündigte Maßnahmen umzusetzen. "Wir sprechen immer wieder von einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wir müssen dieses Versprechen auch endlich einhalten." Flexiblere Arbeitszeitmodelle und mehr Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen seien zwei notwendige Maßnahmen, so Breher. (KNA)