Der Bund investiert weiter in den Ganztagsausbau an Grundschulen. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger (FDP), unterzeichneten am Mittwoch eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung. Bis 2027 will der Bund demnach drei Milliarden Euro zur Verfügung stellen.
Das Gesetz auf den Rechtsanspruch sieht vor, dass jedes Kind, das ab dem Schuljahr 2026/27 eingeschult wird, in den ersten vier Schuljahren Anspruch auf einen Ganztagsplatz erhält. Den erforderlichen Ganztagsausbau unterstützt der Bund mit Finanzhilfen. Auch an den laufenden Kosten will sich der Bund beteiligen und damit die Länder dauerhaft unterstützen. Zuletzt hatte der Deutsche Städte- und Gemeindebund erklärt, dass der Ausbau so wie geplant nicht umsetzbar sei.
Zudem will die Bundesregierung bestimmte Schulen fördern. Stark-Watzinger hatte dafür Anfang Mai ein erstes Konzept für ein "Startchancen-Programm" vorgelegt. Profitieren sollen davon rund 4.000 Schulen in Deutschland, die einen hohen Anteil an sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern haben. Demnach sollen 60 Prozent der geförderten Schulen Grundschulen sein, um die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen zu verbessern.
Paus erklärte, der Start des neuen Investitionsprogramms sei ein starkes Signal an die Familien. Ganztägige Angebote für Kinder in der Grundschule verringerten Bildungsnachteile und erhöhten die Chancen für einen guten Start ins Leben. Der Bildungserfolg werde weniger abhängig vom Elternhaus. Zudem verbessere die Ganztagsbetreuung die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Stark-Watzinger sagte, es gehe bei dem Programm nicht nur um Quantität, sondern vor allem auch um Qualität. Der Bund werde die Qualität der Ganztagsbetreuung daher mit der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft begleiten. Positiv sei auch, dass Bund und Länder an einem Strang zögen. Das sei wichtig, denn eine bildungspolitische Trendwende gelinge nur gemeinsam. (KNA)