Die Zahl der Kinder im schulfähigen Alter, die weltweit unter Notsituationen und Krisen leiden, hat sich nach Angaben des Entwicklungsministeriums seit 2016 auf 222 Millionen verdreifacht. Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) will daher bei einer Konferenz Mitte Februar in Genf mit Amtskollegen für mehr Gelder für den UN-Bildungsfonds werben, wie das Ministerium am Montag in Berlin ankündigte. Mit dem Geld soll die Schulbildung für 20 Millionen Kinder in Krisenregion unterstützt werden.
"Wer Entwicklung will, muss in Bildung investieren", sagte Schulze. Nur aus Kindern, die eine Schule besucht haben, könnten später gut ausgebildete junge Menschen werden. "Ohne gut ausgebildete junge Menschen funktioniert keine Wirtschaft, keine Gesundheitsversorgung, kein Bildungssystem. Ohne Bildung gibt es keine Gleichberechtigung, keine Demokratie und kein selbstbestimmtes Leben", so Schulze. Besonders Mädchen und junge Frauen seien betroffen. Schulze äußerte sich zum internationalen Tag der Bildung am Dienstag (23. Januar).
Nach Angaben des Ministeriums sind mehr als vier von fünf Kindern und Jugendlichen, die nicht in die Schule gehen, von langanhalten Krisen wie gewalttätigen Konflikten oder Naturkatastrophen betroffen. Der Großteil von ihnen lebe in Afrika und Asien. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine habe zudem für Millionen von Kindern und Jugendlichen in der Ukraine den Zugang zu Bildung unterbrochen oder massiv erschwert. (KNA)