Eine Woche vor dem Beginn offizieller Sondierungsgespräche über eine Jamaika-Koalition streiten die möglichen künftigen Partner weiter vor allem über die Frage des Familiennachzugs für Bürgerkriegsflüchtlinge, berichtet heute die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt sagte, dies werde „eine der zentralen Fragen“ sein. Sie könne sich nicht vorstellen, dass das Verbot des Nachzugs für subsidiär Geschützte so fortgesetzt werde. Aus Sicht des CSU-Landesgruppenchefs Alexander Dobrindt soll der zwischen den Unionsparteien vereinbarte Richtwert für die Aufnahme von Flüchtlingen bei einer schlechteren Wirtschaftslage gesenkt werden können. "Die Zahl von 200.000 Flüchtlingen im Jahr ist die maximale Zahl", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Das Auswärtige Amt teilte mit, dass sich derzeit 70.000 Syrer und Iraker bemühten, Familiennachzug nach Deutschland zu erhalten. Einen möglichen Vorgeschmack auf die künftige parlamentarische Arbeit der AfD beleuchtet ein Beitrag der Süddeutschen Zeitung (vom 11.10.2017). Im Berliner Abgeordnetenhaus lässt sich studieren, was es bedeuten würde, schreibt die Süddeutsche Zeitung, wenn die AfD den Vorsitz des Kulturausschusses im Bundestag bekommen würde. Möglicherweise könnte das auch die Blaupause für das Auftreten der Partei in anderen Bundestagsressorts sein.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat von der neuen Bundesregierung eine humane Gestaltung der Globalisierung gefordert. Sie müsse allen zugutekommen, sagte Marx am Dienstagabend beim traditionellen Sankt-Michaels-Jahresempfang der katholischen Kirche in Berlin. Das verlange den Blick auf das Ganze, wie es Papst Franziskus in seiner Enzyklika "Laudato si" tue. Das bedeute auch, die sozialen, politischen und ökologischen Kosten zu berücksichtigen. Ansonsten werde die Globalisierung "an die Wand gefahren". Eine Studie klärt uns heute darüber auf, dass die Ausgaben der privaten Haushalte für die Kita-Betreuung in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen seien. Mussten Eltern für ein Kind unter drei Jahren im Jahr 2005 durchschnittlich 98 Euro pro Monat zahlen, waren es 2015 monatlich 171 Euro. Die Betreuungskosten für über Dreijährige stiegen im Bundesdurchschnitt von 1996 bis 2015 von 71 auf 98 Euro. Das geht aus einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai)
Presseschau des Tages // 12.10.2017
Donnerstag 12. Oktober, 2017
· Presseschau