Die CSU im Bundestag will offenbar mehr für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für die Gleichberechtigung tun. Laut einem Strategiepapier fordert die Landesgruppe eine feste Frauenquote in Dax-Unternehmen, wie die Tageszeitung "Welt" (Donnerstag) berichtet. Die Frauenquote solle eingebettet sein in ein Gesamtkonzept für Frauen, das von flexibleren Arbeitszeiten bis zur deutlichen Besserstellung von Alleinerziehenden reicht. Darüber hinaus will die CSU die Zahl der "Vätermonate" bei der Elternzeit von zwei auf vier Monate verdoppeln. Das Papier sei mit CSU-Chef Markus Söder abgesprochen, berichtet die Zeitung, der das Papier nach eigenen Angaben vorliegt. Daneben plant die Partei laut Papier Änderungen im Steuerrecht. Home-Office-Kosten wie Strom, Telefon und Internet sollen durch eine Home-Office-Pauschale von bis zu 600 Euro pro Jahr steuerlich gefördert werden. Auch bei der Kinderbetreuung solle steuerlich eine Besserstellung erfolgen.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat dafür plädiert, Jugendliche und junge Menschen stärker durch politische Bildung zu fördern. Außerdem sollten sie mehr Mitsprachemöglichkeiten erhalten, sagte Giffey am Mittwoch in Berlin. Denkbar sei etwa ein allgemeines aktives Wahlrecht für Jugendliche auch unter 18 Jahren. Sie äußerte sich bei der Vorstellung des 16. Kinder- und Jugendberichts, zu dem die Bundesregierung eine Stellungnahme beschloss. Die politische Bildung sei ein wichtiger Faktor, um Menschen gegen Hassparolen und Verschwörung zu immunisieren. Dies gelte besonders für die Corona-Zeit, in der vieles von dem, was Jungsein und Erwachsenwerden ausmache, verboten oder nur eingeschränkt möglich sei. Dazu gehöre auch die Befähigung zum Umgang mit digitalen Medien. Sie betonte, auch Grundschulkinder sollten in die Überlegungen miteinbezogen werden. Giffey sprach sich in dem Zusammenhang zudem erneut für eine Verankerung der Kinderrechte in das Grundgesetz. Sie hoffe, dass es hier bald zu einer Einigung mit der Union komme. Der Bericht liefert nach eigenen Angaben erstmals eine umfassende und systematische Betrachtung der politischen Bildung junger Menschen. Er soll eine solide Grundlage bilden, um die Angebote weiterzuentwickeln. Gleichzeitig befasst sich der Bericht mit aktuellen Herausforderungen für die Demokratie wie der Globalisierung, der Digitalisierung, dem demografischem Wandel und einem erstarkenden Nationalismus. Der 600 Seiten umfassende Bericht geht dem Bundestag und dem Bundesrat zu. (Familienbund der Katholiken/KNA)