Laut einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln lassen immer mehr Eltern ihre Grundschulkinder auch nachmittags betreuen. Während demnach 2007 nur 16,2 Prozent der Kinder eine Ganztagsschule besuchten, waren es 2017 mit rund 42 Prozent mehr als doppelt so viele, berichtet die "Bild"-Zeitung. Bundesweiter Spitzenreiter unter den Ländern sei Hamburg: Dort nutzten 98 Prozent aller Eltern die Betreuungsangebote. Besonders beliebt sei die Nachmittagsbetreuung außerdem in den ostdeutschen Bundesländern. In Sachsen und Thüringen besuchten sie jeweils 87 Prozent der Kinder, in Berlin 79 Prozent, in Sachsen-Anhalt 69 Prozent. Brandenburg sei hier mit 44 Prozent eine Ausnahme. Im Westen, so die Zeitung weiter, gebe es generell weniger Ganztagsschüler: Im Saarland seien es 50 Prozent, in Rheinland-Pfalz 48 Prozent, in Bremen und NRW je 45 Prozent und in Niedersachsen und Hessen je 36 Prozent. Danach folgten Bayern mit 24 Prozent, Schleswig-Holstein mit 21 Prozent und Baden-Württemberg mit 18 Prozent. Für Mecklenburg-Vorpommern hätten den Forschern keine entsprechenden Daten vorgelegen Die Studie zeige außerdem, dass vor allem Familien, in denen beide Elternteile arbeiten, sowie Hartz-IV-Bezieher und Familien mit Migrationshintergrund ihre Kinder auch nachmittags zur Betreuung schickten. Bundesweit fehlten insgesamt 209.000 Plätze in der Ganztagsbetreuung von Grundschülern. Diese "Betreuungslücke" liege bei rund sieben Prozent. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)