Die aktuelle Corona-Pandemie sorgt auch für große Probleme bei der Betreuung von Kleinkindern. Bis zu 3.000 Tagesmütter müssten vermutlich ihre Selbstständigkeit als Folge der Corona-Krise aufgeben, sagte Inge Losch-Engler, Vorsitzende des Bundesverbandes für Kindertagespflege, der "Welt am Sonntag". Das wäre nach ihren Angaben jede fünfzehnte Tagesmutter in Deutschland. Insgesamt betreuten derzeit 45.000 Kindertagespflegepersonen - so der korrekte Begriff - rund 170.000 Kleinkinder. Würden 3.000 davon aufhören, könnten den Schätzungen zufolge bis zu 10.000 Betreuungsplätze wegfallen, so Losch-Engler weiter: "Wir brauchen eine bundesweit einheitliche Lösung." Bund und Länder müssten die Kommunen unterstützen und Geld weitergeben. Mehrkosten in der Tagesbetreuung, etwa für Hygienemaßnahmen, würden derzeit nicht erstattet, und die Lohnfortzahlung im Quarantänefall sei nicht gesichert, was zu erheblichen Problemen führe.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil spricht sich für eine Ausweitung des Bafög für Studierende und Schüler in der Corona-Krise aus. "Ich höre immer wieder, dass junge Menschen jetzt in der Krise ihr Studium abbrechen, weil ihre Nebenjobs wegfallen und ihnen das Geld fehlt", sagte er "Zeit online" (Sonntag). Daher müsse es nicht nur eine Erhöhung der Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz geben, sondern auch eine Ausweitung auf einen größeren Kreis an Berechtigten. Diese Änderungen sollten außerdem dauerhaft gelten. "Wir wollen kein Hangeln von Nothilfe zu Nothilfe, sondern ein gutes und krisenfestes Bafög", so Klingbeil weiter. Seine Partei sage schon lange, dass die Förderung mehr jungen Menschen zur Verfügung stehen müsse. Sie komme nicht mehr in der Mitte der Bevölkerung an, die Zahl der Bafög-Geförderten gehe seit Jahren zurück. "Die Freigrenze für das Einkommen der Eltern muss angehoben werden", forderte der SPD-Generalsekretär. (Familienbund der Katholiken/KNA)