Heute beginnen die Sondierungsgespräche von Union, FDP und Grünen für eine Jamaika-Koalition. Unabhängig davon beklagen Experten das Armutsrisiko von Frauen durch Familienarbeit: Weil an Frauen nach wie vor meistens die Familienarbeit hängt, haben sie laut Experten ein größeres Armutsrisiko als Männer. "Frauen zahlen einen hohen Preis dafür, dass sie Kinder erziehen, Angehörige pflegen und die Hausarbeit verrichten", heißt es in einer am Dienstag in Dortmund veröffentlichten Broschüre der Nationalen Armutskonferenz (nak). Denn wegen Kindererziehung und Pflege arbeiteten sie oft in Teilzeit oder prekären Jobs. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat vor einem Versorgungsengpass gewarnt. "Das Gesundheitssystem ist von den aktuell vielen Geburten völlig überfordert", teilte der BVKJ am Dienstag mit. Schon bei der Anmeldung zu den ersten Vorsorgeuntersuchungen erfahren Eltern den Angaben zufolge, dass sie sich auf lange Wartezeiten einstellen müssen. Grund dafür sei, dass viele Praxen keine neuen Patienten aufnehmen könnten. Besonders große Städte sind laut dem Verband betroffen, weil dort auch die Geburtenrate höher ist. Der BVKJ gibt an, dass 2016 in Deutschland 776.883 Kinder geboren wurden.
Außerdem erfahren wir heute, dass immer mehr Menschen mehrere Stellen haben: Mehr als drei Millionen Menschen haben zwei oder mehr Stellen gleichzeitig. Das berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg in einer aktuellen Analyse. Diese Zahl hat sich seit dem Jahr 2003 mehr als verdoppelt. Die meisten (rund 2,7 Millionen) kombinieren eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit mindestens einem Minijob. Ein Drittel übt im Haupt- und Nebenjob denselben Beruf aus. Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat gefordert, den Familiennachzug für subsidiär schutzberechtigte Geflüchtete nicht weiter auszusetzen. Bereits die gegenwärtige Aussetzung sei grund- und menschenrechtswidrig, erklärte das Institut am Dienstag in Berlin. Sie führe in der Praxis dazu, dass Eltern und ihre minderjährigen Kinder weit mehr als zwei Jahre nicht zusammenleben könnten. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai)
Presseschau des Tages // 18.10.2017
Mittwoch 18. Oktober, 2017
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